Todesmarsch vom KZ Flossenbürg

ZEITZEUGEN UND ÜBERLEBENDE BERICHTEN

Ein Dokumentarfilm von Michael Geyer

Deutschland 2017, Farbe, Spielzeit: 78 Minuten

Produktion: snapshotfilm

Kinotrailer

Inhalt

1938 wurde im Rahmen der Neuorganisation des gesamten KZ-Systems im Norden der Oberpfalz das Konzentrationslager Flossenbürg errichtet. Das KZ war von Anfang an für die Ausbeutung von Zwangsarbeitern konzipiert – ein Lager zur „Vernichtung durch Arbeit“. Überlebende und Augenzeugen berichten in diesem Film über ihre Erlebnisse in Flossenbürg und auf dem Todesmarsch nach der Auflösung des Lagers im April 1945. Der Todesmarsch führte über Schwarzenfeld, Neunburg vorm Wald, Neukirchen-Balbini bis nach Stamsried, wo am 23. April 1945 amerikanische Truppen die Häftlinge befreiten. Martin Hecht, Erwin Farkas, Leslie Kleinman, Tibor Sands, Abraham Maisner und Nechemia Feder gehen darin die Stationen des Todesmarsches ab und erinnern sich an die Vergangenheit.

Rezension eines Zuschauers vom 24.11.2017

Der Todesmarsch vom KZ Flossenbürg ist ein Film über das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte; ein Film über unsägliches Leiden, aber auch ein Film voll Hoffnung, dass Vergebung und Versöhnung möglich sind. Ein Film, der zeigt wie wertvoll Freiheit und Menschenwürde sind. Ein Film, der zeigt, dass Hass nicht der einzige Weg ist, um auf Barbarei und Rücksichtslosigkeit zu reagieren. Ein Film, der gerade in der heutigen Zeit, wo die Welt immer mehr von Hass und Gewalt bedroht wird, besonders wichtig ist.


Hochachtung und Dank allen Beteiligten an diesem Filmprojekt: vor allem den damaligen Opfern für ihr starkes Zeugnis, den Zeitzeugen für ihre lebendigen Berichte und dem Filmteam für die Bereitschaft dieses Thema rund 70 Jahre nach Kriegsende aufzugreifen und für die Ausdauer das Projekt über einen Zeitraum von fünf Jahren zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Danke auch dem Schuldirektor von Schwarzenfeld für den entscheidenden Anstoß zu diesem Film.


Für mich ist dieser Film eine gelungene Mischung aus vielen verschiedenen Bildeinstellungen von Original-Schauplätzen, Original-Tönen und bewegender Musik. Michael Geyer gelang es, die Dramatik der historischen Ereignisse in den letzten Kriegswochen, an mir vertrauten Orten meiner Heimat, auf eine Art zu zeigen, die mich emotional sehr bewegt hat.


Krönender Schlusspunkt des mit viel Liebe zum Detail gemachten Werkes, war am Ende ein Zitat eines großen Deutschen Widerstandskämpfers, der in den letzten Kriegswochen selbst in Flossenbürg ermordet wurde: „Das Leiden muss getragen werden, damit es vorübergeht.“, Dietrich Bonhoeffer.


Bedrückt, aber auch voller Hoffnung, dass Hass und Gewalt nicht das letzte Wort haben müssen, verließ ich das Kino Lichtwerk in Schwandorf. Es war ein Abend, der mir sicher noch lange im Bewusstsein bleiben wird.

Martin Hecht, Erwin Farkas, Leslie Kleinman, Tibor Sands, Abraham Maisner und Nechemia Feder mit ihrer Begleitung bei der Aufnahme eines Gruppenfotos. Entstanden während sie die Stationen des Todesmarsches abgingen und sich an die Vergangenheit erinnerten.

Regisseur Michael Geyer an der letzten Station  des Marsches in Stamsried bei Roding. Hier befindet sich die Gedenkstätte des KZ-Friedhofs Wetterfeld

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